Frauenklinik Sana-Klinikum Remscheid

Tipps rund um Schwangerschaft und Geburt

Mobilität in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft bringt körperliche Veränderungen mit sich, hat aber keinen Krankheitswert. Solange es Mama und Baby gut geht spricht nichts dagegen, sich sportlich zu betätigen. Im Gegenteil - es ist durch Studien nachgewiesen, dass Beweglichkeit in der Schwangerschaft einen positiven Effekt sowohl für die Mutter als auch für das Kind hat.

Sport regt das Herz-Kreislauf-System, die Lunge sowie den Stoffwechsel an und steigert das psychische Wohlbefinden. Schwangere, die mobil bleiben leiden zudem weniger unter Beschwerden und Komplikationen wie z.B. Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden, Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck. Eine fitte Schwangere ist zudem gut gerüstet für die Anstrengungen unter der Geburt.

Der Lebensstil der Schwangeren wirkt sich nicht nur auf sie selbst aus, sondern verändert auch das Erbgut ihrer Kinder. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung stellen wichtige Weichen für das spätere Leben des Babys.

Besonders gut geeignet sind in der Schwangerschaft Sportarten, bei denen kein erhöhtes Sturzrisiko besteht und die Belastung nicht zu hoch ist. Dazu gehören unter anderem Kräftigungsübungen zur Stärkung der Muskulatur, Schwimmen, Tanzen, Nordic Walking/Spazieren gehen und Yoga.

Weniger geeignet sind Inline Skating, Reiten, Klettern, Eislaufen sowie Mannschafts-/Kampfsportarten. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, vermeiden Sie Überanstrengung und Erschöpfung!

Lassen Sie sich von Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen oder der Hebamme beraten, welche Sportart sie bedenkenlos betreiben können.

Reisen in der Schwangerschaft

Grundsätzlich müssen Frauen in der Schwangerschaft nicht auf das Reisen verzichten. Voraussetzung ist, dass Sie keine Beschwerden haben und die Schwangerschaft komplikationslos verläuft. Auch Flugreisen sind in der Regel nicht verboten, der optimale Zeitpunkt dafür ist zwischen dem 4 und 7 Monat. Beachten Sie auch die Regelungen zur Beförderung von Schwangeren der einzelnen Fluggesellschaften Wichtig dabei ist, dass Sie sich wohlfühlen, anstrengende Abenteuerurlaube sowie extreme Klimawechsel sind nicht empfehlenswert.

Achten Sie außerdem- egal bei welchem Fortbewegungsmittel- auf ausreichend Beinfreiheit und genügend Erholungspausen.

Denken Sie daran, immer Ihren Mutterpass sowie die Versicherungskarte mitzunehmen. Vor Ort sollten Sie sich für alle Fälle nach der Adresse des nächsten Gynäkologen sowie Frauenklinik erkundigen.

Checkliste für die Kliniktasche

Mama:

  • Kosmetiktasche
  • Bequeme Anziehsachen für ca. 3-4 Tage in der Klinik
  • Nachthemd/Pyjama
  • Bademantel
  • Hausschuhe
  • Kuschel-Socken
  • 2 Still-BH´s
  • Handtücher/ Waschlappen
  • Labello
  • Haargummi
  • Nervennahrung (auch für die Begleitperson)
  • Binden, Einmalunterhosen und Stilleinlage nwerden vom Haus zur Verfügung gestellt
  • Evtl. eigene Musik
  • Ladekabel fürs Handy

Kind:

  • 1 Outfit für den Weg nach Hause (Mütze, Socken, Decke)
  • Evtl. ein Outfit für die ersten Bilder
  • Maxi Cosi für den Transport nach Hause

Dokumente:

  • Mutterpass
  • Krankenkassen-Versicherungskarte
  • Personalausweis
  • Heiratsurkunde/ Familienstammbuch
  • Bei unverheirateten Paaren: Geburtsurkunde, Vaterschaftsanerkennung

Gebärpositionen

Da die Geburt ein dynamischer Prozess ist, möchten wir Sie dazu ermutigen, so lange wie möglich die natürlichen Vorgänge durch Bewegung wie z.B. Spazierengehen oder Beckenkreisen auf dem Pezziball zu unterstützen.

Unsere Entbindungsbetten bieten die Möglichkeit verschiedene Gebärpositionen einzunehmen. Sie können gerne die Seiten-/ Rückenlage, die Sitzposition oder den Vier-Füßler-Stand ausprobieren. Zusätzlich stehen Ihnen unsere geräumige Gebärwanne, ein Hocker sowie Gebärmatten zur Verfügung.

Aufrechte Gebärpositionen bieten folgende Vorteile:

  • Verkürzung der Geburtsdauer durch Ausnutzung der Schwerkraft
  • Bessere Sauerstoffversorgung des Kindes   
  • Schmerzerleichterung durch aktive Mitarbeit
  • Geringere Darmrissgefahr durch gleichmäßigere Druckverteilung

Gerne können Sie einen individuellen Termin für ein Vorgespräch in unserer Hebammensprechstunde vereinbaren

Tel: 02191 13-8688

Wassergeburt

In unserer Klinik haben Sie die Möglichkeit Ihr Baby in einer speziellen Geburtswanne auf die Welt zu bringen. Diese ist etwas breiter und höher als die normale Badewanne und ermöglich somit viel Bewegungsfreiheit. Sie können darin liegen, sitzen oder auch hocken. Die Herztöne Ihres Babys können auch in der Wanne mit Hilfe eines wassertauglichen CTG-Gerätes überwacht werden.

Eine Wassergeburt bringt viele Vorteile mit sich. So wird durch die Wärme die Muskulatur gelockert, was zur Entspannung beiträgt. Viele Frauen empfinden dadurch eine Schmerzerleichterung und kommen mit weniger Schmerzmittel aus. Auch die Dauer der Geburt wird verkürzt. Das Risiko für Geburtsverletzungen ist im Wasser auch geringer. Für das Baby gibt es ebenso positive Effekte. So ist die Übergangsphase aus dem Mutterleib ins warme Wasser sanfter.

Es gibt allerdings auch einige wenige Nachteile einer Wassergeburt. Beim Auftreten von plötzlichen Komplikationen unter der Geburt kann es in der Wanne zu verzögerten Reaktionen kommen, da die Schwangere erst aus der Wanne gebracht werden muss.

Leider darf nicht jede Schwangere eine Wassergeburt in Betracht ziehen. Beim Vorliegen folgender Kontraindikationen wird Ihnen von einer Geburt im Wasser abgeraten:

  • Frühgeburt
  • Mehrlingsgeburten
  • Schwangerschaftsvergiftung
  • Infektionen in der Schwangerschaft
  • Falsche Lage des Babys (z.B. Beckenendlage)
  • PDK Anlage

Screenings beim Neugeborenen

Zusätzlich zu der U1 finden in den ersten Lebenstagen des Kindes weitere Untersuchungen wie ein Pulsoxymetrie-Screening, eine Blutuntersuchung sowie ein Hörscreening statt

Pulsoxymetrie Screening

Mit einem Lichtsensor, der am Fuß des Kindes angebracht wird, wird der Sauerstoffgehalt des Babys gemessen. Diese Untersuchung ist schmerzfrei und dient dazu, schwere Herzfehler möglichst schnell zu entdecken. Sie findet bei uns in der Regel zwischen dem 1-2 Lebenstag statt.

Neugeborenenscreening

Leider gibt es eine Reihe an Stoffwechselerkrankungen, die unerkannt und unbehandelt zu einer geistigen und körperlichen Entwicklungsstörung Ihres Kindes führen können. Die Erhaltung der Gesundheit Ihres Kindes ist das Ziel des Neugeborenen-Stoffwechsel-Screenings. Angeborene Hormonmangelzustände und Stoffwechselstörungen können damit in den ersten Lebenstagen entdeckt und rechtzeitig therapiert werden. Hierzu wird in einem speziellen Untersuchungslabor das Blut Ihres Kindes einer Reihe von Untersuchungen unterzogen. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen sollte das Blut zwischen der 36 und 72 Lebensstunde abgenommen werden. Sollten Sie mit Ihrem Kind vor der 36 Lebensstunde entlassen werden, ist es notwendig, frühzeitig einen Termin beim Kinderarzt oder Ihrer Hebamme zur Blutentnahme zu vereinbaren.

Hörscreening

Hörstörungen sind die am häufigsten auftretenden Sinnesbehinderungen im Neugeborenenalter. Ohne ein Hörscreening werden Hörstörungen grundsätzlich zu spät erkannt, z.B. erst dann, wenn Eltern bemerken, dass ihr Kind weniger oder schlechter spricht als andere. Ein gesundes Hörvermögen ist aber die Voraussetzung vieler Entwicklungsprozesse. Die Früherkennung hörgestörter Kinder und eine frühzeitige Behandlung können dem Kind einen optimalen Start in die Sprachentwicklung sichern. Durch einen einfachen schmerzlosen Hörtest mit einem automatischen Messgerät können Hörstörungen bereits in den ersten Tagen nach der Geburt Ihres Kindes erkannt werden.

Ambulante Entbindung

Bei einer ambulanten Entbindung bringen Sie ihr Baby in unserer Klinik zur Welt und können diese beim Wohlbefinden bereits nach 4 Stunden verlassen.

Damit verbinden Sie die Sicherheit der medizinischen Versorgung für Mutter und Kind mit der anschließenden Vertrautheit in den eigenen vier Wänden.

Damit Sie auch zu Hause weiterhin gut versorgt sind, empfehlen wir dringend die Nachbetreuung durch eine Hebamme. Sie kann in den ersten Tagen bzw. Wochen nach Bedarf nach Mama und Kind schauen und so Veränderungen oder Auffälligkeiten erkennen.

Auch wenn es zu Hause sehr gemütlich ist, stehen für das Baby in den ersten Tagen wichtige Untersuchungen an. Dafür ist es notwendig, frühzeitig einen Termin beim Kinderarzt oder ihrer Hebamme zu vereinbaren. An folgende Untersuchungen müssen Sie denken:

  • Die U2 (3-10 Lebenstag)
  • Das Neugeborenen-Screening, auch Guthrie Test genannt (36-72 Lebensstunde)
  • Das Hörscreening (in den ersten 4 Tagen)